Tacheng: Hier steht die Welt zum Fest der Bullen still!

Ein Ort wie in einem Märchen: Reisfelder, ein paar Häuser, Kühe, Bullen, Landbevölkerung. Tacheng liegt in Yunnan. Die Region ist umgeben von schneebedeckten Bergen und grünen Tälern. Die Menschen hier tragen ihre bunten Trachten mit Stolz. Ein Einheimischer hat hier eine wunderschöne Lodge gebaut und den Tibetanern beim Straßenbau und der Infrastruktur geholfen. Baima Dorjee hat eine Oase der Ruhe geschaffen, die es nur selten in der Welt gibt: die Songtsam Lodge.

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Der Blick morgens geht direkt auf vor mir liegenden Reisfelder, die Berge tauchen im Nebel auf, ein paar Hüte strecken sich den Reispflanzen entgegen, Bauern, die im trüben Morgenlicht mit ihrer Taschenlampe ihr Stück Land bewässern. Es ist ein ganz besonderer Tag. Der Beginn eines Wochenendes, um die bösen Geister des schlechten Wetters zu vertreiben. Das ganze Dorf scheint auf den Beinen zu sein. Alte Frauen in Trachten stehen auf den Feldern, am Ohr moderne Handys. Hier ist die Welt der modernen Technik keineswegs stehen geblieben. Die Männer bilden einen Kreis um einen zentralen Platz, Bullen werden hierher transportiert mit Fahrzeugen, die aussehen wie ein Mix aus einem Holzkarren und einem Motorrad. Von überall her knattert es.

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Die Tiere, gefesselt mit Seilen, brüllen nicht aus Angst vor dem Tod. Nein, sie brüllen, weil sie ahnen, das gleich der Kampf mit dem Konkurrenten beginnt. Jeweils ein Mann reicht, um diese stattlichen Viecher in die Arena zu bugsieren. Der Kampf beginnt. Zwei Bullen werden mit Hilfe eines lockenden Weibchen aufeinander gehetzt. Sie stoßen in Rage gebracht ihre Hörner aneinander, während die Dorfbewohner darauf wetten, wer gewinnt. Der Dorfälteste sammelt die Scheine ein. Am Ende stirbt kein einziges Tier. Derjenige, der zurück weicht, hat verloren. Das Fest der Bullen geht den ganzen Tag, die halbe Nacht und am nächsten Tag weiter. Die Arena, eingehüllt im Dampf bratender Spieße, bleibt Schauplatz eines einzigartigen Spektakels. Fremde werden freundlich beäugt und beim Brauch geduldet. Davon sind nicht viele da. Wer hier her kommt, sucht das Ursprüngliche.

About steffi

Ich habe Politikwissenschaften studiert und mit einem Diplom abgeschlossen. Anschließend volontierte ich zwei Jahre bei eine Tageszeitung. In meiner Print-Zeit arbeitete ich als Redakteurin für eine große Tageszeitung und bildete Volontäre aus und Journalisten fort. Danach ging ich in die politische Kommunikation und leitete eine große Pressestelle. Anschließend arbeitete ich für eine PR-Agentur und fing vor sechs Jahren beim Fernsehen als Reporterin und Autorin an. Schreiben ist meine Leidenschaft.
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